Der Schrecken sprang ihm wortwörtlich aus den Augen und traf sie hart mitten ins Gesicht. <<NEIN! Das hast du nicht getan!>> - schrie er aus vollem Hals. <<Oh doch, das habe ich! Ich ertrage diese Geheimnistuerei nicht mehr! Endlich musste jemand deinen Eltern reinen Wein einschenken, damit sie wissen, wer du wirklich bist! Ich jedenfalls bin nicht länger gewillt, dich und deine Eskapaden mit diesen Minderjährigen zu decken. Sei froh, dass ich es nur deinen Eltern erzählt habe und nicht auch noch zur Poli ...>> Aber sie konnte den Satz nicht zu Ende sprechen. Seine Hände umklammerten ihren Hals wie stahlharte Krallen und ließen den Rest des Satzes in ihrem Hals stecken. Er war dabei, sie zu erwürgen, damit sie niemandem mehr etwas über ihn verraten konnte. Er wusste, dass er sie für immer zum Schweigen bringen musste, damit sie ihn nicht irgendwann nach Jahren mit der Geschichte erpressen konnte. Aber hatte sie ihn wirklich verraten? Oder war das nur so dahingesagt, weil sie wütend auf ihn war, weil sie verletzt war? Vielleicht wollte sie ihm nur drohen, vielleicht wollte sie, dass er weiß, dass sie die Bombe jederzeit hochgehen lassen könnte.
Was nun? Plötzlich war er sich nicht mehr sicher, ob er das Richtige tun würde. Er wollte seinen Würgegriff gerade lockern, als er ihrem starren Blick begegnete. Ihr Körper fühlte sich auf einmal schlaff an, er spürte keinen Widerstand, keine Abwehr mehr. Mist! Jetzt war es zu spät, er hatte ihr Leben ausgelöscht, als hätte er eine brennende Kerze ausgepustet. Er legte ihren leblosen Körper sanft auf den Boden und von Reue übermannt, fing er an zu weinen. Wenn er es gekonnt hätte, hätte er sich selbst am liebsten auch erwürgt. Schon jetzt fühlte er, wie er vom riesigen Gewicht der Folgen seiner Tat erdrückt wurde, als hätte ihn ein extra-schwerer Laster überrollt. von Nelly Kommentare sind geschlossen.
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Januar 2018
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