Reiß dich am Riemen! - mahnte sie sich selbst. Zum Glück war sie allein, so musste sie sich nicht verstellen, ihre Verzweiflung vor niemandem verstecken. Als schwebte sie im Niemandsland, ohne festen Boden unter den Füßen, ohne einen Halt, der ihr wenigstens ein wenig Sicherheit geboten hätte. Sie stand ganz alleine da: ihren Job hatte sie vor kurzem verloren, ihr Freund hat sie letzte Woche sitzen gelassen, er verschwand einfach aus ihrem Leben. Wegen einer anderen, ja klar. Warum auch nicht? Warum sollte gerade sie von einer solchen Erfahrung verschont bleiben? Obwohl sie das eigentlich nie für möglich hielt. So eine wie sie, würde er sowieso nie mehr kriegen, war ihre erste Reaktion. Ganz normal, bei Frauen, die plötzlich wegen einer anderen verlassen werden. Als sie ihm diese hitzigen Worte an den Kopf warf, meinte er nur: Ja! Eben! Das ist genau das, was ich in Zukunft zu verhindern wissen werde!
Das war mehr als demütigend, das war einfach abscheulich, das tat weh. Es war grausam, so etwas von dem Mann zu hören, den sie so sehr liebte. Sie wünschte sich im Stillen, die Wut, die sie von diesem Augenblick an für ihn empfand und die noch immer in ihrem Inneren wütete, möge endlich den letzten Rest ihre Liebe für ihn auslöschen, als wäre sie niemals da gewesen, sie möge ihr Herz, ihre verletzte Seele reinfegen, sie von dieser schmerzvollen Enttäuschung befreien. Obwohl sie schon innerlich ahnte, dass dies vermutlich nicht schnell genug geschehen würde ... von Nelly Kommentare sind geschlossen.
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Januar 2018
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